Nachhaltigkeit ist aktuell ein Thema, das viele Menschen bewegt. Wir im Haus Klara verstehen darunter, unsere Verantwortung wahrzunehmen gegenüber unseren Gästen und PartnerInnen, unseren Mitarbeitenden und Gottes Schöpfung. Wenn Ökologie, Ökonomie und Soziales Hand in Hand gehen und in ihren Zusammenhängen erfasst werden, sind lebenswerte Verhältnisse für die heutige und zukünftige Generationen möglich.
Unsere Verantwortung für Mensch und Schöpfung
Als christliches Bildungs- und Tagungshaus stellen wir den Menschen, geschaffen als Ebenbild Gottes (Gen 1,27), in den Mittelpunkt unseres Wirkens. Die gesamte Schöpfung, deren Teil wir sind, betrachten wir als Geschenk Gottes. Sie zu bewahren und pflegen ist uns von Gott anvertraut (Gen 1,28). Der heilige Franz von Assisi sah in allen Geschöpfen seine Brüder und Schwestern. Legenden zufolge predigte er Vögeln und hob Würmer vom Boden auf, damit sie nicht zertreten würden. Dieser achtsame Umgang mit allem Geschaffenen prägt auch unser Handeln als Einrichtung einer franziskanischen Frauengemeinschaft.
Unser Selbstverständnis kommt in den Leitlinien von Haus Klara und den Schöpfungsleitlinien der Oberzeller Franziskanerinnen zum Ausdruck.
Nachhaltigkeit fördern
Im November 2017 haben wir uns auf den Weg gemacht, ein Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagementsystem in Haus Klara einzuführen, um unser Engagement im Bereich Bewahrung der Schöpfung und soziale Verantwortung weiter voranzubringen. In einem gut ein Jahr dauernden Prozess durchleuchteten wir unsere Tätigkeiten im Hinblick auf ökologische Verträglichkeit, wirtschaftliche Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Wir erfassten, was wir bereits umsetzen, und legten Ziele im Hinblick auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit fest. Mit diesem System verpflichten wir uns freiwillig, kontinuierlich besser zu werden, was regelmäßig durch externe GutachterInnen überprüft wird.
Kontinuierliche Verbesserung
Um festzustellen, wie sich unsere Umweltleistung im Lauf der Zeit verbessert, ermitteln wir unter anderem unseren Bedarf an Heizenergie, Strom und Wasser sowie unser Abfallaufkommen. Anhand der Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, ob unsere Ansätze im Hinblick auf eine Reduzierung des Verbrauchs erfolgreich sind oder ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Bei der Büromittelbeschaffung achten wir seit Jahren auf umweltfreundliche Varianten und Nachfüll- bzw. Recycling-produkte. Bei der Zubereitung unserer Speisen legen wir Wert auf saisonale und regionale Lebensmittel. So beziehen wir Brot und Brötchen von einer lokalen Biobäckerei und Salate und Gemüse zum Teil aus der Ausbildungsgärtnerei des Antonia-Werr-Zentrums, einer heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtung der Oberzeller Franziskanerinnen für Mädchen und junge Frauen in schwierigen Lebenssituationen.
Mit unseren Maßnahmen gehen wir Schritt für Schritt weiter auf dem Weg zu einem möglichst umwelt- und sozialverträglichen Betrieb unseres Bildungs- und Tagungshauses. Es ist unser Ziel, konsequent unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Unsere Mitarbeitenden haben jederzeit die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Zu Beginn des Prozesses stand eine Befragung der Mitarbeitenden zu Arbeits- und Umweltbedingungen. Aus den Ergebnissen konnten wir Verbesserungspotenziale herausfinden und gezielt die wichtigsten Themen angehen.
Wir beziehen auch unsere Gäste mit ein, indem wir sie auf unser Nachhaltigkeitsengagement aufmerksam machen und transparent kommunizieren, was uns wichtig ist, z.B. ein sparsamer Umgang mit Ressourcen. Wir freuen uns, wenn Gäste wiederum uns Ideen für weitere Maßnahmen nennen, denn dies hilft uns zur stetigen Verbesserung.
Detailliertere Informationen können Sie unserem Nachhaltigkeitsbericht entnehmen.
EMAS und EMASplus – die Standards
Für unser Umweltmanagementsystem wählten wir den anspruchsvollen Standard EMAS. EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme und ist ein von der Europäischen Union entwickeltes und international anerkanntes Instrument zur Verbesserung von Umweltleistungen, um negative Auswirkungen auf die Schöpfung zu vermeiden. Weitere Informationen zu EMAS finden Sie hier.
Zu den PionierInnen gehören wir im Bereich zertifiziertes Nachhaltigkeitsmanagement. Als eine von aktuell 23 Organisationen weltweit (Stand: Februar 2019, Quelle: www.emasplus.org) haben wir unser Umweltmanagementsystem EMAS um den Aspekt gesellschaftliche Verantwortung erweitert und ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagementsystem nach dem Standard EMASplus eingeführt. Dies war für uns ein selbstverständlicher Schritt, um dem Motto unseres Hauses „Tagen, wo der Mensch zählt“ zusätzlich Ausdruck zu verleihen. Weitere Informationen zu EMASplus finden Sie hier.
Seit Januar 2019 ist unser Haus Klara nach den Standards EMAS und EMASplus zertifiziert und Mitglied im Umweltpakt Bayern.